Gravelbike vs Mountainbike: Was ist der Unterschied?

Gravelbikes und Mountainbike unterscheiden sich in ihrer Ausstattung, die auf unterschiedliche Bedürfnisse zugeschnitten ist. In diesem Artikel werden die größten Unterschiede zwischen einem Gravelbike und dem Mountainbike erklärt.

Wofür sind Mountainbikes und Gravelbikes ausgelegt?

Mountainbikes und Gravelbikes sind für unterschiedliche Offroad-Erfahrungen konzipiert. Mountainbikes eignen sich ideal für technisch anspruchsvolle und steile Trails. Sie bieten Stabilität und Kontrolle auf unebenem Gelände. Gravelbikes hingegen sind vielseitiger und eignen sich für gemischtes Gelände, von Schotterstraßen bis hin zu leichteren Trails. Sie sind eine gute Wahl für längere Fahrten auf gemischtem Untergrund.

Mountainbikes bieten dank ihrer robusten Bauweise und Federungssysteme, die von 100 mm bis zu 200 mm Federweg reichen, hervorragende Kontrolle auf rauem Terrain. Diese Bikes sind ideal für Abfahrten und technisch anspruchsvolle Strecken, die Wurzeln und Felsen umfassen. Gravelbikes hingegen verzichten meist auf Federung, um Gewicht zu sparen und die Effizienz auf weniger anspruchsvollem Terrain zu erhöhen. Einige Modelle bieten jedoch bis zu 50 mm Federweg für zusätzlichen Komfort.

Die Geometrie von Mountainbikes ist auf Stabilität ausgelegt, mit flacheren Lenkwinkeln und längeren Radständen, was sie ideal für steile Abfahrten macht. Gravelbikes haben eine Geometrie, die eher an Rennräder erinnert, mit steileren Winkeln für eine effizientere Kraftübertragung.

Gravelbikes vs Mountainbike Geometrie

Beim Gravelbikes und Mountainbike unterscheidet sich die Geometrie in folgenden 4 Punkten.

  • Kopfwinkel: Mountainbikes haben flachere Kopfwinkel für bessere Kontrolle bei Abfahrten. Gravelbikes haben steilere Winkel für effizienteres Pedalieren.
  • Radstand: Länger bei Mountainbikes für mehr Stabilität auf unebenem Gelände. Kürzer bei Gravelbikes für Wendigkeit.
  • Tretlagerhöhe: Höher bei Mountainbikes, um Hindernisse besser überwinden zu können. Niedriger bei Gravelbikes für einen niedrigeren Schwerpunkt.
  • Reach: Länger bei Mountainbikes, um eine stabilere Position zu bieten. Kürzer bei Gravelbikes für eine kompaktere Sitzposition.

Gravelbikes vs Mountainbike Reifen und Bodenfreiheit

Beim Gravelbikes und Mountainbike unterscheidet sich die Fahrradreifen in folgenden 3 Punkten.

  • Reifenbreite: Mountainbike-Reifen sind breiter (ab 2,2 Zoll) für besseren Grip auf losem Untergrund. Gravelbike-Reifen sind schmaler (35 bis 55 mm), um leichteres Rollen auf gemischtem Terrain zu ermöglichen.
  • Profil: Aggressiveres Profil bei Mountainbike-Reifen für maximalen Grip. Weniger aggressiv bei Gravelbike-Reifen für geringeren Rollwiderstand.
  • Bodenfreiheit: Größer bei Mountainbikes, um über Hindernisse hinwegzukommen. Geringer bei Gravelbikes, da sie weniger extreme Hindernisse bewältigen müssen.

Gravelbikes vs Mountainbike Materialien des Rahmens

Gravelbikes und Mountainbikes unterscheiden sich in der Rahmenkonstruktion. Rahmenmaterialien beeinflussen Gewicht, Haltbarkeit und Fahrverhalten. Hier sind die typischen Materialien.

  • Aluminium: Häufig in Einsteigermodellen. Leicht, kostengünstig, aber weniger komfortabel als andere Materialien.
  • Carbon: Sehr leicht und steif. Bietet gute Stoßdämpfung. Teurer, aber ideal für Leistungssportler.
  • Stahl: Schwerer, aber extrem haltbar. Bietet eine komfortable Fahrt durch natürliche Dämpfung.
  • Titan: Kombination aus Leichtigkeit und Haltbarkeit. Sehr teuer, bietet jedoch exzellente Fahreigenschaften.

Gravelbikes vs Mountainbike Pedale

Pedale sind entscheidend für die Kraftübertragung und den Komfort beim Fahren. Unterschiede der Pedale bei Gravelbikes und Mountainbikes.

  • Flachpedale: Häufig bei Mountainbikes. Bieten guten Halt und einfache Handhabung bei technischen Fahrten.
  • Klickpedale: Oft bei Gravelbikes verwendet. Effiziente Kraftübertragung, da die Schuhe fest mit den Pedalen verbunden sind.
  • Doppelseitige Pedale: Kombinieren flache und Klickpedale. Flexibel für verschiedene Fahrbedingungen.

Gravelbikes vs Mountainbike Befestigungspunkte

Befestigungspunkte an Fahrrädern ermöglichen die Anbringung von Zubehör wie Gepäckträgern oder Flaschenhaltern. Unterschiede in den Befestigungspunkten.

  • Gravelbikes: Mehr Befestigungspunkte für Taschen und Flaschenhalter. Ideal für Bikepacking und lange Touren.
  • Mountainbikes: Weniger Befestigungspunkte, da das Hauptaugenmerk auf Geländetauglichkeit liegt.

Diese Unterschiede spiegeln die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Fahrradtypen wider.

Gravelbikes vs Mountainbike Federung

Gravelbikes und Mountainbikes unterscheiden sich stark in der Federung.

  • Gravelbikes: Meistens starr, ohne Federung. Einige Modelle bieten jedoch begrenzte Federwege, etwa 30-50 mm, um den Komfort auf unebenem Gelände zu erhöhen.
  • Mountainbikes: Verfügen über umfangreiche Federungssysteme, um Kontrolle und Grip auf technischem Terrain zu verbessern. Federwege reichen von 100 mm bei Cross-Country-Bikes bis zu 200 mm bei Downhill-Bikes.

Wie entscheidet man, ob ein Gravelbike oder Mountainbike die bessere Wahl ist?

Die Wahl zwischen einem Gravelbike und einem Mountainbike hängt von 3 Faktoren ab.

  • Gelände: Mountainbikes eignen sich besser für technisches und steiles Gelände. Gravelbikes sind ideal für gemischte Untergründe und längere Strecken.
  • Komfort: Gravelbikes bieten eine aerodynamische Sitzposition und sind für lange Fahrten komfortabler. Mountainbikes bieten mehr Stabilität auf unebenem Gelände.
  • Fahrstil: Wer Geschwindigkeit auf Straßen bevorzugt, wählt eher ein Gravelbike. Für Abenteuer abseits der Straße ist ein Mountainbike besser geeignet.

Wie unterscheiden sich die Helme für Gravelbikes und Mountainbikes?

Helme für Gravelbikes und Mountainbikes weisen spezifische Unterschiede auf, die auf die jeweiligen Anforderungen der Disziplinen abgestimmt sind.

  • Gravelbike: Die Gravelbike Helme ähneln oft Straßenhelmen, bieten jedoch zusätzliche Belüftung und Schutz. Sie sind leichter und aerodynamischer gestaltet, um längere Fahrten komfortabler zu machen. Einige Modelle verfügen über abnehmbare Visiere, um vor Sonne und Schmutz zu schützen.
  • Mountainbike: Diese Mountainbike Helme bieten umfassenderen Schutz, insbesondere im hinteren Kopfbereich. Sie sind robuster gebaut, um bei Stürzen auf technischem Gelände besseren Schutz zu bieten. Viele Modelle haben feste oder abnehmbare Visiere und sind mit Halterungen für Action-Kameras oder Brillen ausgestattet.

Gravelbiker bevorzugen oft leichtere Helme für lange Strecken, während Mountainbiker robustere Modelle für anspruchsvolles Gelände wählen.

Kann man das Gravelbike auf Mountainbike-Tracks benutzen?

Ein Gravelbike kann auf Mountainbike-Tracks genutzt werden, jedoch mit Einschränkungen. Die geringere Federung und schmaleren Reifen machen es weniger geeignet für sehr technisches oder steiles Gelände. Auf einfacheren Trails oder Schotterwegen kann ein Gravelbike jedoch gut mithalten.

Was ist der Unterschied zwischen Dropbar-MTBs und Gravelbikes?

Dropbar-MTBs sind Fahrräder, die zwischen Gravelbikes und Mountainbikes liegen. Sie kombinieren die Merkmale eines Gravelbikes mit einer stärker auf Mountainbike-Terrain ausgerichteten Geometrie. Typisch sind größere Reifenfreiheit (bis 2,3 Zoll oder mehr) und stabilere Rahmengeometrien, die für anspruchsvolleres Gelände geeignet sind.

Die Geometrie von Dropbar-MTBs unterscheidet sich durch flachere Lenkwinkel (ca. 69°), längere Kettenstreben (ca. 445 mm) und ein höheres Tretlager. Diese Merkmale erhöhen die Stabilität und Geländetauglichkeit. Gravelbikes haben steilere Lenkwinkel (ca. 72°), kürzere Kettenstreben (ca. 427 mm) und ein niedrigeres Tretlager, was agileres Handling ermöglicht.

Kann ein Gravelbike bergab so schnell fahren wie ein Mountainbike?

Ein Gravelbike erreicht bergab nicht die gleiche Geschwindigkeit wie ein Mountainbike. Die breiteren Reifen und die bessere Federung eines Mountainbikes bieten mehr Kontrolle und Sicherheit bei hohen Geschwindigkeiten auf unebenem Terrain.

Ist das Gravelbike oder Mountainbike im Winter besser?

Im Winter spielen 3 Faktoren eine Rolle.

  • Reifenbreite: Mountainbikes haben breitere Reifen, die mehr Grip auf rutschigen Oberflächen bieten.
  • Federung: Die Federung von Mountainbikes hilft, Unebenheiten im Schnee oder Matsch auszugleichen.
  • Fahrposition: Die aufrechtere Position auf einem Mountainbike bietet mehr Kontrolle bei schwierigen Bedingungen.

650b oder 700c, 27,5 Zoll oder 29 Zoll beim Gravelbike und Mountainbike

Unterschiedliche Radgrößen beim Gravelbike und Mountainbike haben spezifische Vorteile.

  • 650b (27,5 Zoll): Bietet mehr Komfort und bessere Traktion auf technischem Terrain. Häufig bei Gravelbikes für anspruchsvolleres Gelände.
  • 700c (29 Zoll): Ermöglicht höhere Geschwindigkeiten und ist ideal für weniger technisches Terrain. Standardgröße bei vielen Gravelbikes.
  • 27,5 Zoll: Häufig bei Mountainbikes für eine gute Balance zwischen Wendigkeit und Stabilität.
  • 29 Zoll: Bietet bessere Überrolleigenschaften und ist oft bei Cross-Country-Mountainbikes zu finden.

Kann man das Mountainbike in ein Gravelbike verwandeln?

Ein Mountainbike kann mit einigen Anpassungen in ein Gravelbike verwandelt werden.

  • Lenkerwechsel: Ein Drop-Bar-Lenker kann installiert werden, erfordert jedoch neue Bremsen und Schalter.
  • Reifenwahl: Schmalere Reifen können montiert werden, sofern der Rahmen dies zulässt.
  • Antrieb: Einfache Umstellung auf einen 1x-Antrieb kann helfen, das Gewicht zu reduzieren.

Kann man das Gravelbike in ein Mountainbike verwandeln?

Die Umwandlung eines Gravelbikes in ein Mountainbike ist komplexer.

  • Reifenbreite: Prüfen der maximalen Reifenbreite des Rahmens.
  • Lenkerwechsel: Installation eines Flat-Bars erfordert neue Bremsen und Schalter.
  • Federung: Einbau von Federgabeln ist oft schwierig aufgrund unterschiedlicher Standards.

Durch diese Anpassungen kann das Fahrrad besser an verschiedene Fahrbedingungen angepasst werden.

Foto des Autors
Michael Maiser ist ein renommierter Radsport-Experte mit einem soliden Hintergrund in Fahrradmechanik und Ausdauertraining. Zudem ist Michael der Gründer und Autor auf Cleverbiker. Dank seiner langjährigen Erfahrung im Radsport ist Michael zu einer Quelle für Fahrräder und Leistungsoptimierung geworden. Sein Engagement für die Förderung des Radfahrens als nachhaltiges Verkehrsmittel und seine Beiträge zu Radsportpublikationen spiegeln sein Engagement für die Radsportgemeinschaft wider.