Schlauch vs Tubeless vs Innertubes am Gravelbike (Vergleich)

Gravelbikes erfreuen sich wachsender Beliebtheit, da sie vielseitig einsetzbar sind und sowohl auf Straßen als auch im Gelände eine gute Figur machen. Ein entscheidender Faktor für die Leistung und das Fahrgefühl eines Gravelbikes ist die Wahl des richtigen Reifensystems. Die drei Hauptoptionen sind Schlauchreifen, Tubeless-Reifen und Innertubes. Jeder dieser Typen hat seine eigenen Vor- und Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt.

Was sind Schlauch, Tubeless und Innertubes Reifen für das Gravelbike?

Schlauchreifen bestehen aus einem Reifen, der mit einem separaten Schlauch gefüllt wird. Diese traditionelle Methode ist weit verbreitet und bietet eine einfache Handhabung. Schlauchreifen sind kostengünstig und leicht zu wechseln, was sie zu einer beliebten Wahl für viele Radfahrer macht.

Tubeless-Reifen verzichten auf einen inneren Schlauch und verwenden stattdessen eine Dichtflüssigkeit, um Luftverluste zu verhindern. Diese Technologie ermöglicht es, den Reifen bei niedrigeren Drücken zu fahren, was den Komfort erhöht und das Risiko von Durchschlägen verringert. Tubeless-Systeme erfordern spezielle Felgen und Ventile sowie regelmäßige Wartung der Dichtflüssigkeit.

Innertubes sind spezielle Schläuche, die in Kombination mit herkömmlichen Reifen verwendet werden. Sie bieten eine einfache Möglichkeit, das Gewicht des Fahrrads zu reduzieren und die Rollwiderstände zu minimieren. Es gibt verschiedene Materialien für Innertubes, darunter Butyl, Latex und TPU (Thermoplastisches Polyurethan), die unterschiedliche Eigenschaften in Bezug auf Gewicht, Haltbarkeit und Leistung bieten.

Wie unterscheiden sich Schlauch vs Tubeless vs Innertubes am Gravelbike?

Hier sind die wesentlichen Unterschiede zwischen den Reifentypen in der Praxis. Folgende 6 Punkte sollten beachtet werden.

  • Kosten: Schlauchreifen sind in der Regel günstiger als Tubeless-Systeme. Die Anschaffungskosten für Tubeless-Reifen sind höher, da spezielle Felgen, Ventile und Dichtmittel erforderlich sind. Innertubes variieren im Preis je nach Material; Butyl ist am günstigsten, während TPU am teuersten ist.
  • Montage: Die Installation von Schlauchreifen ist einfach und erfordert keine speziellen Werkzeuge. Tubeless-Reifen können schwieriger zu montieren sein und benötigen oft eine Druckluftpumpe zum Aufsetzen der Reifenwulst. Innertubes lassen sich ähnlich wie herkömmliche Schläuche installieren.
  • Leistung: Tubeless-Reifen bieten Vorteile bei der Leistung durch geringeren Rollwiderstand und die Möglichkeit, mit niedrigem Druck zu fahren. Dies führt zu einer besseren Traktion und einem komfortableren Fahrgefühl. Innertubes aus TPU oder Latex können ebenfalls den Rollwiderstand verringern, jedoch nicht in dem Maße wie Tubeless-Systeme.
  • Zuverlässigkeit: Tubeless-Reifen können kleine Einstiche selbst abdichten, was sie besonders zuverlässig macht. Bei größeren Schäden kann jedoch ein Ersatzschlauch notwendig sein. Schlauchreifen sind anfälliger für Durchschläge und erfordern bei Pannen einen kompletten Austausch des Schlauchs. Innertubes bieten eine mittlere Zuverlässigkeit, sie sind widerstandsfähiger als herkömmliche Schläuche, aber nicht selbstabdichtend.
  • Langlebigkeit: Die Lebensdauer eines Reifens hängt stark von der Nutzung des Gravelbikes ab. Tubeless-Reifen können bei unsachgemäßer Wartung schneller verschleißen. Schlauchreifen haben eine konstante Lebensdauer, während Innertubes je nach Material unterschiedlich lange halten können.
  • Ersatzteile: Für Tubeless-Systeme sind weniger Ersatzteile erforderlich, da sie weniger anfällig für Pannen sind. Ein Reparaturset reicht oft aus. Bei Schlauchreifen sollte immer ein Ersatzschlauch mitgeführt werden. Innertubes benötigen ebenfalls Ersatzschläuche oder Reparatursets.

Für Offroad-Abenteuer bieten Tubeless-Reifen klare Vorteile in Bezug auf Traktion und Pannensicherheit. Für den alltäglichen Gebrauch oder Anfänger könnten Schlauch- oder Innertube-Systeme aufgrund ihrer Einfachheit und Kosten vorteilhafter sein.

Welche Reifen Art sollte man für das Gravelbike wählen?

Hier unten sind 5 Hinweise, welche Reifen Art für das Gravelbike am besten geeignet ist.

  • Anfänger: Schlauchreifen sind ideal für Anfänger. Sie sind einfach zu montieren, kostengünstig und erfordern wenig Wartung.
  • Offroad-Enthusiasten: Tubeless-Reifen bieten Vorteile im Gelände durch niedrigeren Rollwiderstand und die Möglichkeit, mit niedrigerem Druck zu fahren, was die Traktion verbessert.
  • Langstreckenfahrer: Innertubes aus TPU sind leicht und bieten eine gute Balance zwischen Gewichtseinsparung und Leistung, ideal für lange Fahrten.
  • Budgetbewusste Fahrer: Butyl-Innertubes sind die günstigste Option und bieten eine zuverlässige Leistung für den täglichen Gebrauch.
  • Rennfahrer: Latex-Innertubes bieten den geringsten Rollwiderstand und sind ideal für Rennbedingungen, wo Geschwindigkeit entscheidend ist.

Sind Innertubes besser als Tubeless Reifen am Gravelbike?

Innertubes bieten einfache Handhabung und sind kostengünstig. Tubeless-Reifen hingegen minimieren das Pannenrisiko durch selbstabdichtende Eigenschaften und ermöglichen niedrigere Reifendrücke für besseren Grip. Die Wahl hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Für Offroad-Abenteuer sind Tubeless-Reifen oft vorteilhafter, während Innertubes für den alltäglichen Gebrauch eine gute Wahl sein können.

Welche Innertubes sind am besten für Gravelbikes: Butyl vs. Latex vs. TPU?

Bei den Innertubes unterscheidet man zwischen Butyl vs. Latex vs. TPU.

  • Butyl: Kostengünstig, zuverlässig, aber schwerer. Ideal für den täglichen Gebrauch.
  • Latex: Leicht, niedriger Rollwiderstand, aber teuer und weniger luftdicht. Geeignet für Rennfahrer.
  • TPU: Sehr leicht, guter Rollwiderstand, aber teuer. Bietet eine gute Balance zwischen Gewichtseinsparung und Leistung.

Welche Reifen Art ist die richtige für Bikepacking mit dem Gravelbike?

Für Bikepacking-Abenteuer ist ein Tubeless-System oft vorteilhaft. Es bietet einen geringeren Rollwiderstand und kann bei niedrigerem Druck gefahren werden, was den Komfort auf langen Strecken erhöht. Die Fähigkeit von Tubeless-Reifen, kleine Einstiche selbst abzudichten, reduziert das Risiko von Pannen unterwegs erheblich. Dies ist besonders wichtig bei langen Touren in abgelegenen Gebieten, wo Reparaturmöglichkeiten begrenzt sein können.

Welche Reifen Art ist die richtige für Rennen mit dem Gravelbike?

Für Rennen mit dem Gravelbike sind Tubeless-Reifen aufgrund ihres geringen Rollwiderstands und ihrer Fähigkeit, bei niedrigeren Drücken gefahren zu werden, ideal. Sie bieten bessere Traktion und erhöhen die Geschwindigkeit auf unebenem Terrain. Die Selbstabdichtung kleinerer Einstiche kann entscheidend sein, um während eines Rennens Zeitverluste durch Pannen zu vermeiden.

Welche Reifen Art ist die richtige für ein Triathlon mit dem Gravelbike?

Bei einem Triathlon auf einem Gravelbike kommt es auf Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit an. Latex-Innertubes bieten den geringsten Rollwiderstand und sind daher eine gute Wahl für Triathleten, die auf maximale Effizienz abzielen. Alternativ bieten Tubeless-Reifen ebenfalls einen geringen Rollwiderstand und zusätzliche Pannensicherheit durch Selbstabdichtung, was sie zu einer hervorragenden Option macht.

Wie erkennt man, ob die Reifen für Tubeless oder Innertubes geeignet sind?

Reifenhersteller kennzeichnen oft ihre Produkte als „Tubeless-ready“ oder „Tubeless-kompatibel“. Diese Reifen haben verstärkte Seitenwände und spezielle Dichtlippen, die das Fahren ohne Schlauch ermöglichen. Bei der Montage von Tubeless-Reifen ist es wichtig, dass die Felgen ebenfalls tubeless-kompatibel sind. Ein weiterer Hinweis auf Tubeless-Kompatibilität ist das Vorhandensein von Ventilen, die direkt in die Felge geschraubt werden können. Für Innertubes geeignete Reifen benötigen keine speziellen Dichtlippen und können mit Standardfelgen verwendet werden.

Foto des Autors
Michael Maiser ist ein renommierter Radsport-Experte mit einem soliden Hintergrund in Fahrradmechanik und Ausdauertraining. Zudem ist Michael der Gründer und Autor auf Cleverbiker. Dank seiner langjährigen Erfahrung im Radsport ist Michael zu einer Quelle für Fahrräder und Leistungsoptimierung geworden. Sein Engagement für die Förderung des Radfahrens als nachhaltiges Verkehrsmittel und seine Beiträge zu Radsportpublikationen spiegeln sein Engagement für die Radsportgemeinschaft wider.